Fotos: ifi office_Samuel Hölscher
Noch in den Sommermonaten eine neue Anstellung zu beginnen, kam nicht in Frage und so kam es mir gelegen, dass ich bei einer Recherche im Internet über den IBO stieß. Der Bauorden bietet die Möglichkeit während zwei Wochen gegen Kost und Logis auf einer Baustelle mitzuarbeiten. Die Baustellen müssen entweder einem sozialen oder einem kulturellen Nutzen nachweisen können. Volunteers, wie ich, führen dort, unter Anleitung von Fachpersonal, einfache handwerkliche Tätigkeiten aus.
Ende Juli trat ich somit die Reise nach Schleswig-Holstein an, um bei einer Baustelle, die zu einem Wohnhaus für Jugendliche gehört, mitzuhelfen. Ein junger Architekt holte mich vom Bahnhof ab und begleitete mich zu der Wohnung, in der ich später auch meine Kommilitonen kennenlernte. Unsere Aufgabe war es, die Fugen einer Klinkerfassade, die über die Jahre aufgrund des beschädigten Daches durchfeuchtet worden war, heraus zu „kloppen“ (wehe man sagt in Norddeutschland anders dazu) und dann wieder neu zu verfugen. Mit uns waren immer wieder Maurer auf der Baustelle, die die größeren Reparaturen, wie das Nachbessern herausgebrochener Ecken und das Zumauern von Türen, übernahmen.
Die Erlebnisse, die der junge Architekt zu berichten hatte, gaben einen Einblick, wie viel Aufwand es ist, so ein Projekt durchzuführen. Er hat eine persönliche Beziehung zu dem Gebäude und deshalb auch den Willen, Teile des verfallenen Bestandes zu erhalten und somit die Geschichte weiterzutragen. Dies verlangte viel Tüftelei und kreative Lösungen und ich bin gespannt, wie sich das Projekt weiter entwickelt.
Meine Erkenntnisse und Erfahrungen:
Johanna Rein
am Baucamp in Bordesholm im Sommer 2024
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