Wir möchten dich bestmöglich über unsere Arbeit und unsere Projekte informieren und bieten dir hier eine Zusammenfassung aller relevanten Rahmenbedingungen und unserer Erfahrungen.
Es ist uns wichtig, dich nicht mit Vorstellungen und Erwartungen in ein Baucamp zu schicken, die eventuell gar nicht erfüllt werden können. Hier findest du wichtige Infos, die dir ein
realistisches Bild von einem Baucamp geben sollen, damit du nicht enttäuscht oder unzufrieden zurückkommst. Bitte kontaktiere uns, falls du dazu Fragen hast oder dir etwas unklar ist!
In einem Baucamp arbeitet eine internationale Gruppe von Freiwilligen, die von den IBOs (Belgien, Deutschland, Italien, Niederlande, Österreich, ...) entsendet werden. Meist sind das
Schüler:innen oder Student:innen, zwischen 17 und 30 Jahren. Es gibt auch Baucamps für aktive Senior:innen oder speziell für Familien! Mitmachen kann prinzipiell jede:r, die und der volljährig
und physisch und psychisch guter Verfassung ist. Bei ihrer Arbeit wird die Gruppe oft durch Menschen, die vor Ort leben, unterstützt.
Die Atmosphäre innerhalb einer Gruppe ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines IBO-Projektes. Ein Baucamp bedeutet nicht nur manuelle Hilfe, es setzt auch soziales Gefühl und die Fähigkeit
zu gemeinschaftlichem Handeln innerhalb der Gruppe voraus. Man lebt und arbeitet für zwei bis drei Wochen zusammen, daher ist es wichtig, dass jede:r einzelne seinen Beitrag zu einer guten
Atmosphäre innerhalb der Gruppe beiträgt.
Der Zweck eines IBO-Baucamps ist in erster Linie eine sozialer. Die Arbeiten, die wir verrichten, sind oft Malen, Abbrucharbeiten, Ziegel mauern, Holzarbeiten, Fliesenlegen etc. oder einfach den
zuständigen Fachleuten als Hilfskraft zur Seite zu stehen. Bei einigen Projekten leisten wir auch Menschen direkt Hilfe, etwa bei der Betreuung oder Pflege. Aber keine Sorge, du musst kein
Fachmann oder keine Fachfrau sein - die Arbeiten, die auf die Freiwilligen warten, können von Laien ausgeführt werden. Damit dein Einsatz eine schöne und wertvolle Erfahrung bleiben kann, soll
die Arbeit deine Möglichkeiten und Fähigkeiten nicht übersteigen. Lies am besten die Projektbeschreibungen genau durch, dann findest du sicher ein Projekt, das dich anspricht und zu deinen
Fähigkeiten passt!
Obwohl wir uns um eine detaillierte Organisation bemühen, kann kein Baucamp in allen Punkten im Voraus geplant werden. Bitte sei dir bewusst, dass wir unsere Projekte sehr langfristig planen und
insbesondere die konkreten Arbeiten sehr schwer zu vorherzusagen sind. Wir bemühen uns, die Arbeiten so gut wie möglich einzuschätzen, danken aber auch dir für deine Flexibilität.
Manche Arbeiten und die generelle Arbeitsweise können sich zum Teil stark von deinen Vorstellungen unterscheiden. Das kann auch auf die verwendeten Werkzeuge und Baumaterial, die zur Verfügung
gestellt werden, zutreffen - ein sorgfältiger Umgang damit wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Zusätzlich gilt zu jeder Zeit, sowohl auf der Baustelle, innerhalb der Gruppe und gegenüber
der örtlichen Bevölkerung: Einfühlungsvermögen und Bereitschaft zur Improvisation werden sicherlich hilfreich sein.
Deine persönliche Arbeitsausrüstung (Arbeitsschuhe, Kleidung, Handschuhe etc.) bringst du als Freiwillige:r je nach Projekt und Bedarf bitte selbst mit.
Als Gegenleistung für deine Arbeit stellt das Baucamp euch Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung. Diese Unterkunft wird ganz in der Nähe des Projektes, eventuell sogar im selben Gebäude sein.
Die ganze Gruppe ist am selben Ort - möglicherweise nach Geschlechtern getrennt - untergebracht. Den Möglichkeiten vor Ort entsprechend sowie um die Kosten in einem akzeptablen Rahmen zu halten,
werden diese Schlafgelegenheiten in der Regel einfach sein. Falls ein Schlafsack und eine Iso-Matte benötigt werden, weisen wir darauf hin. Das selbe gilt auch für sanitäre Anlagen: oft sehen
diese im Ausland anders aus, als du es vielleicht gewohnt bist.
In der Regel werden die Menschen vor Ort die Freiwilligen in ihren Alltag integrieren, so auch beim Essen. Das bedeutet, dass manchmal auch deine Flexibilität und Einfühlungsvermögen gefragt
sind. Besondere Diätwünsche (vegan, Unverträglichkeiten, etc.) müssen bitte unbedingt vorab kommuniziert werden, da wir deren Erfüllung nicht ohne Weiteres garantieren können. Mit etwas
Improvisation und Engagement deinerseits (etwa beim Kochen selbst aktiv werden) finden sich vor Ort aber ganz sicher Lösungen.
Diese Besonderheiten sind sicher anders als Urlaub im Ausland, lass dich davon aber nicht abschrecken. Dein Auslandsaufenthalt wird durch dieses Alltag-erleben erst
richtig authentisch! :)
Nach der Arbeit und an den Wochenenden kannst du die freie Zeit natürlich für dich nutzen und/oder mit der Gruppe die Umgebung erkunden. Wir bitten unsere Projektpartner:innen immer, uns auch über etwaige Freizeitmöglichkeiten zu informieren und geben diese Tipps gerne an euch weiter!
Der IBO finanziert sich gänzlich aus Spendengeldern. Es werden die Projekte vor Ort mit Baumaterialien und einem Beitrag zur Unterbringung und Verpflegung der Freiwilligen unterstützt. Die
Freiwilligen auf unseren Baucamps organisieren und finanzieren sich ihre An- und Abreise selbst und bezahlen dem IBO Austria einen Teilnahmebeitrag von € 100,- bis € 120,-.
€ 90,- verwenden wir für deine Unfall- und Haftpflichtversicherung während dem Baucamp-Einsatz, die Organisation des Projektes sowie für den zuvor schon erwähnten Beitrag zur Unterbringung und
Verköstigung vor Ort. Da sich diese Kosten auf jedem Baucamp unterscheiden, verteilen wir diesen Beitrag und gewährleisten allen Freiwilligen einen konstanten Beitrag, egal an welchem Baucamp
diese teilnehmen. € 10,- vom Teilnahmebeitrag decken deine Vereinsmitgliedschaft beim österreichischen Bauorden im Einsatzjahr. Damit ist sichergestellt, dass die Freiwilligen für und mit uns auf
den jeweiligen Projekten arbeiten.
Zusammengefasst bedeutet das, du trägst die Kosten für ihre An- und Abreise und € 100,- bis € 120,- Teilnahmebeitrag. Wir finanzieren Versicherungen, Unterkunft und Verpflegung vor Ort,
Vereinsmitgliedschaft, Organisation sowie gegebenenfalls Baumaterialien und benötigte Werkzeuge.
Übrigens: Bei mehr als einem Baucamp pro Jahr verringert sich der Teilnahmebeitrag um € 10,-, weil dieser natürlich nur einmal eingehoben wird.
Die IBOs Belgien, Deutschland, Italien, Niederlande, Bulgarien und Österreich suchen jeweils geeignete Projektpartner für Baucamps. Projektträger können sich entweder bei uns direkt bewerben oder
wir finden in der Nähe von bereits abgehaltenen Projekten oder durch Mundpropaganda neue Möglichkeiten. Alle IBOs beraten dann auf Konferenzen über diese und entscheiden gemeinsam und nach
Bedarf, welches Land wie viele Freiwillige auf ein Baucamp entsendet.
Wir unterstützen ausschließlich ausgewählte Projekte im In- und Ausland, deren Arbeiten für einen gemeinnützigen und/oder sozialen Zweck sind. Diese hängen oft mit den speziellen Verhältnissen im
jeweiligen Land zusammen und sind unser wichtigstes Kriterium bei der Auswahl.
Im Nachhinein evaluieren und reflektieren wir gemeinsam alle Projekte und optimieren unsere Arbeit und die Angebote.
Der IBO schließt für jede:n Freiwillige:n eine Haft- und Unfallversicherung ab. Falls du keine Krankenversicherung hast, teile uns das bitte unbedingt mit! Der Versicherungsschutz erlischt, wenn
die oder der Freiwillige unbegründet den Einsatz abbricht und das IBO-Büro darüber nicht verständigt! Diese Versicherung schützt dich nicht vor Diebstahl oder Verlust (Kamera, Handy, ...).
Nicht in allen Ländern sind die Sicherheitsbestimmungen auf der Baustelle so streng geregelt wie zu Hause. Gerade auch Projekte, welche die Hilfe des Bauordens benötigen, sind oft auf einfachste
Hilfsmittel angewiesen. Du musst also oft eigenverantwortlich auf deine Sicherheit achten - in Zusammenarbeit mit den örtlichen Verantwortlichen und den gegebenen Möglichkeiten. Arbeiten, die dir
zu gefährlich erscheinen, kannst du selbstverständlich immer ablehnen!
Sollte es Probleme geben, die du oder die Gruppe nicht selber lösen können, ist als erstes ein Gespräch mit dem Projektträger vor Ort wichtig. Auch das IBO-Sekretariat, welches das Camp
organisiert hat, und der IBO Austria zu Hause sind in solchen Fällen immer erreichbar - wir geben dir vor der Abreise die Notfallnummern.
Wie bereits oben erwähnt, versuchen wir uns stets zu verbessern und die Arbeit für alle Beteiligten so optimal wie möglich zu gestalten. Dafür benötigen wir Feedback von allen Beteiligten.
Für Freiwillige besteht die Rückmeldung aus einem Feedbackfragebogen und gerne aus einem selbst verfassten Projektbericht. Die Projektorganisatoren und -träger berichten ebenfalls. Diese
Rückmeldung von allen Seiten hilft einerseits uns und stellt andererseits für neue Freiwillige einen interessanten Erfahrungsbericht dar (sofern wir diese veröffentlichen dürfen).
Auch bieten wir den Freiwilligen an, ihnen bei der Erstellung eines Nachweises für freiwilliges Engagement behilflich zu sein und ihre erworbenen Kompetenzen zu erkennen und diese etwa für eine
Praktikumsbestätigung oder für zukünftige Bewerbungen sichtbar zu machen.